Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge setzt sich mit der Geschichte einer Demonstration auseinander, die am 3. Oktober 1990 in Berlin stattfand. Unter dem Motto „Deutschland halt’s Maul – es reicht!“ hatten autonome Gruppen aus Ost und West zu „Aktionstagen für den Wiederzusammenbruch“ mobilisiert. Die Sendung geht außerdem der Frage nach, wie die Opposition in der DDR zur Frage der Wiedervereinigung stand. Zu Wort kommen Dirk Teschner, Bernd Gehrke und Konstantin Behrends. Einige Samples sind aus einer autonom Produzierten Doku über die Demo und die anschließenden Krawalle am 03.10.1990 entnommen (Teil 1 | Teil 2). Das Interview mit Dirk Teschner kann in seiner Roh-Version hier gehört werden – das mit Konstantin Behrends hier (verwiesen sei auch auf die Webdokumentation 2.Oktober’90).
10/2020 – Walter Benjamin
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge widmet sich dem Essayisten, Philosophen, marxistischen Denker und Kommunisten Walter Benjamin. Die Sendung will in einige Motive Walter Benjamins einführen. Es geht um Benjamins „Berliner Kindheit um 1900″, um Erfahrungsarmut und „neue Barbaren“, um Walter Benjamin und die Kunstavantgarde und um Walter Benjamins Thesen „Über den Begriff der Geschichte“. Die Sendung basiert zum einen auf Gesprächen, die ich bei der Kantine Benjamin in Chemnitz geführt habe. Verwendet wurde außerdem ein älteres Interview mit Esther Leslie und eine Lesung von Heiner Müller.
08/2020 – Stuttgarter Vorfälle
Weil im Juni 2020 die Bundesrepublik von einer schrecklichen Krawallnacht in Stuttgart erschüttert wurde, widmet sich diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge einem anderen Ereignis: den „Stuttgarter Vorfällen“ von 1948. Aus einer Gewerkschaftskundgebung entwickelte sich am 28.10.1948 ein veritabler Krawall. Diese Auseinandersetzung ist im Kontext der „Währungsreform“ zu verstehen und gehört zum Vorfeld des „limitierten Generalstreiks“ im November 1948. Zu hören ist in der Sendung der Historiker Uwe Fuhrmann – das zugrundeliegende Interview findet sich hier. Das in der Sendung erwähnte Buch von Uwe Fuhrmann findet sich hier.
07/2020 – Ökologische Krise
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Klimawandel, ökologischer Krise und Kapitalismus. In gewisser Weise handelt es sich um die Fortführung einer Auseinandersetzung, die in der vorigen Ausgabe begonnen hat. Zu Wort kommen Wilhelm Dargel und Julian Kuppe. Beide setzen sich aus einer dezidiert kapitalismuskritischen Sicht mit der ökologischen Krise auseinander.
Am Ende der Sendung werden mehrere Literatur-Hinweise gegeben: Daniel Tanuro: Klimakrise und Kapitalismus | John Bellamy Foster, Brett Clark, Der ökologische Bruch – Der Krieg des Kapitals gegen den Planeten | Christian Parenti: Im Wendekreis des Chaos – Klimawandel und die neue Geografie der Gewalt
Verwiesen sei außerdem auf weiterführende Beiträge: Risse in der Welt – Über Materialismus, Kapitalismus und Klimawandel (Interview mit Julian Kuppe) | Ökologische Krise und Landwirtschaft (gebauter Beitrag mit Wilhelm Dargel)
06/2020 – Mein Freund, der Untergang
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge stellt eine aktuelle Publikation aus Leipzig vor: „Mein Freund der Untergang – Elemente und Ursprünge des apokalyptischen Bewusstseins der Klimabewegung“. Eine Textsammlung zur Kritik des Ökologismus, herausgegeben von der Gruppe Nevermore, bestellbar unter unter-gang[at]riseup[dot]net. Die Sendung fängt einige der Inhalte, die in der Broschüre zu finden sind, ein.
05/2020 – John Heartfield
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge beschäftigt sich mit dem Fotomonteur und Gestalter John Heartfield und steht unter der Überschrift „Benütze Foto als Waffe“. Die Sendung basiert auf einem Interview mit Anna Schulz und verweist auf eine virtuelle Heartfield-Ausstellung von der Akademie der Künste und auf zwei Veranstaltungen der Reihe „Kunst, Spektakel & Revolution“.
04/2020 – Kapp-Putsch & Schwarz
Seit einigen Monaten wieder eine neue Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge. Die Sendung hat zwei Teile: Zunächst geht es um 100 Jahre Kapp-Putsch und Gegenwehr in Halle (Saale) – dieser Teil kann einzeln hier nachgehört werden. Der zweite Teil ist eine Empfehlung: Im März ist die 7. Ausgabe von „Kunst, Spektakel & Revolution“ erschienen. Ab April beginnt außerdem ein weiterer Teil der KSR-Veranstaltungsreihe in Weimar – das Programm findet sich hier.
12/2019 – Satan Panonski
Wir wollen uns in dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge einer untergegangenen Szene widmen – der Punkszene des ebenfalls untergegangenen Jugoslawiens. Dabei liegt der Fokus auf einer ganz bestimmten Figur: Ivica Čuljak aus Vinkovci, Slawonien, aka Satan Panonski, der pannonische Satan, Sänger der Punkband Poghreb X, mythenumwobene Figur, negativer Held der jugoslawischen Punkszene, aber auch: Mörder und kroatischer Nationalist.
Die Sendung basiert auf einem Interview mit Sakerdon Michajlovič, auch Auszüge aus Interviews mit Rüdiger Rossig und mit Andrej Mirčev werden verwendet. Neben Übersetzungen von Texten Satan Panonskis sind außerdem O-Töne aus einer Kurz-Doku über Satan Panonski enthalten. Ein ganzer Vortrag von Sakerdon Michajlovič über Satan Panonski (und weitere Vorträge über [Ex-]Jugoslawien) finden sich hier.
11/2019 – Gewerkschaftskritik
In dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge geht es um eine Kritik der Gewerkschaften. Anlass war ein Vortrag zum Thema von Christian Frings in der Translib Leipzig: Gewerkschaft oder Klassenkampf? Ein Text zum Thema von Christian Frings auf labournet.de trägt den Titel »Should I Stay Or Should I Go? Gewerkschaften zwischen Sozialpartnerschaft und realen Arbeitskämpfen«.
10/2019 – Die Helden sind leise
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge ist eine Vertonung des Textes „Die Helden sind leise“ von Ivan Tuw. Ihr hört den ersten Teil des Textes – „Heroische Jammerlappen“. Es geht darin um die ostdeutsche Misere, um die verworrene und schwerlastende Vergangenheit von DDR und sogenannter Wende und um das, was sich dieser Misere entgegensetzt.
08/2019 – Warum Geschichte?
Die Geschichte der Antifaschistischen Aktion, die Geschichte des Bauhauses, die Geschichte der Arbeiter Illustrierten Zeitung, die Geschichte der Bayerischen und der Ungarischen Räterepublik … Immer wieder findet im Rahmen der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge eine Auseinandersetzung mit Geschichte statt – insbesondere mit einem Fokus auf die Geschichte der Arbeiterbewegung. In dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge wird den Fragen nachgegangen, welchen Sinn eine Auseinandersetzung mit Geschichte überhaupt macht, welche Motivation und welche Interessen hinter dem Drang zu historischer Auseinandersetzung stehen, warum ein einfach lineares Geschichtsbild abzulehnen ist… Im Feature sind zu hören: Marlene Pardeller, Lilli Helmbold und Julian Kuppe.
06/2019 – Karl Korsch
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge setzt sich mit dem linkskommunistischen Theoretiker, Philosophen und Aktivisten Karl Korsch auseinander. Ich habe dafür mit Felix Klopotek über Leben, Werk, Grundmotive und Organisationsversuche Karl Korschs gesprochen. Jenseits der Sendung ist das Gespräch Teil einer dreiteiligen Interview-Serie mit Felix Klopotek, in dem es um „Revolutionäre Theorie am Nullpunkt“ und die Linie Karl Korsch / Amadeo Bordiga geht. Die einzelnen Interviews können hier nachgehört werden:
- Karl Korsch – Theoretiker des linken Kommunismus
- Amadeo Bordiga – Theoretiker des linken Kommunismus
- Revolutionäre Theorie am Nullpunkt – Korsch-Bordiga
Zahlreiche Texte von Bordiga in deutscher Übersetzung gibt es hier. Das Hauptwerk von Korsch, „Philosophie und Marxismus“, gibt es bei kommunismus.narod.ru zum Download. Die in der Sendung besprochenen „Züricher Thesen“ (im Original: „Zehn Thesen über Marxismus heute“) gibt es hier zum Nachlesen. Musik in der Sendung: Lifted | Roberto Crippa.
04/2019 – Räterepublik in Bayern und Ungarn
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge beschäftigt sich mit der Geschichte zweier Räterepubliken: Der Bayerischen Räterepublik und der Ungarischen Räterepublik. Der Beitrag zur Bayerischen Räterepublik basiert auf Gesprächen mit Peter Seyferth, Sebastian Zehetmair, Simon Schaupp, Bernd Löffler und Thiess Marsen (siehe auch die gesammelten Corax-Beiträge zur Novemberrevolution). Der Beitrag zur Ungarischen Räterepublik basiert auf einem Gespräch mit Christian Koller.
03/2019 – Ikarus
Es scheint als hätten die griechischen Mythen einiges Fassungsvermögen, als verarbeiteteten sie sehr grundlegende menschliche Erfahrungen. In dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge geht es um den Mythos des Ikarus. Zu hören ist die Vertonung einer Verarbeitung dieses Mythos von Elfriede Jelinek. Ansonsten gibt es Hardrock, Heavy Metal, Schweres und Langsames.
02/2019 – Arbeiter Illustrierte Zeitung
Eine Sendung über die Geschichte der „Arbeiter-Illustrierten-Zeitung“, die von 1921 bis 1938 erschienen ist – ab 1936 umbenannt in „Volks-Illustrierte“. Erst war sie eine illustrierte Zeitung der Weimarer Republik – später ein antifaschistisches Exilblatt. Immer versuchte sie, ein internationales Publikum anzusprechen. Herausgegeben und maßgeblich geprägt wurde sie von Willi Münzenberg. Wie die Arbeiter Illustrierte Zeitung entstand, was das besondere an dieser Illustrierten gewesen ist und welche Formen von Gegenöffentlichkeit hier entstanden sind – darum geht es in dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge. Mit einigen Ausführungen zur AIZ hört ihr Lilli Helmbold – musikalisch zu hören ist das Globe Unity Orchestra und Juan Hidalgo.
01/2019 – PH17
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge enthält ein längeres Gespräch mit Solaris, Stanley Schmidt und Hobor. Solaris und Stanley Schmidt betreiben das Label „PH17“, auf dem Hobor ein Album veröffentlicht hat. Es geht im Gespräch um die Gedanken, die hinter PH17 stehen, die Bezugnahme auf die Geschichte des Techno, die Abstoßung von gegenwärtig vorherrschender Clubmusik, architektur-historische Bezüge, um die Radikalität und Widersprüchlichkeit elektronischer Musik.
12/2018 – Antifaschistische Aktion
Im Zuge der Debatte um ein Konzert der Antifa-Punkband Feine Sahne Fischfilet hatten die Besorgten Bauhäusler auf einen interessanten Umstand hingewiesen: Das Signet der Antifaschistischen Aktion ist das wohl berühmteste Werk eines Bauhäuslers. Unter Anleitung von Max Keilson wurde es von Max Gebhard entworfen. In der Dezember-Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge geht es um die Geschichte der Antifaschistischen Aktion und dessen, der ihr Logo entwarf. Zu Wort kamen in der Sendung Bernd Langer (Kunst und Kampf), der auch ein Buch über die Geschichte der Antifa-Bewegung geschrieben hat, und Sebastian vom Grafiker-Kollektiv Schroeter und Berger. Grundlage der Sendung zwaren zwei Interviews, die hier auch einzeln nachgehört werden können: Bernd Langer | Sebastian.
11/2018 – Richard Müller
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge beschäftigt sich mich mit Richard Müller und den revolutionären Obleuten – ein klandestines Netzwerk von gewerkschaftlichen Vertraunsleuten, das während des 1. Weltkrieges 3 politische Massenstreiks organisiert hatte und das maßgeblich in der Novemberrevolution gewirkt hat. Grundlage ist u.a. ein Gespräch mit Ralf Hoffrogge, der eine Biographie über Richard Müller geschrieben hat. Siehe auch: Senderreihe zur Novemberrevolution mit zahlreichen Gesprächen.
10/2018 – Kommunismus
Viele Ausgaben der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge setzen sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung auseinander. Dass es dabei um eine Sympathie mit der Sache des Kommunismus geht ist unausgesprochen klar. Aber was denken Kommunistinnen heute, was wollen sie, welche Vorstellung haben sie von Kommunismus? Diesen Fragen bin ich in der aktuellen Ausgabe nachgegangen – und habe dafür einige meiner kommunistischen Freunde befragt. Die Sendung kommt mit Überlänge daher. Danke an die Freunde, die mir Rede und Antwort standen!
09/2018 – Bauhaus
Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge setzt sich mit der Geschichte des Bauhaus auseinadner. Es geht darin insbesondere um linke Debatten ums Bauhaus und ein mögliches Erbe, das das Bahaus birgt. Grundlage ist ein Interview mit Hans Christ, Direktor des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart, wo zur Zeit eine Ausstellung über „50 Jahre nach 50 Jahre Bauhaus 1968“ zu sehen ist. Musik: Béla Bartók, Le Syndicat Electronique.