Wutpilger-Streifzüge

Fragmente aus Politik und Kultur

04/2025 – Faschismus

By wutpilger on 28. April 2025

Der Begriff des Faschismus scheint heute aktueller denn je zu sein. Er bestimmt politische Debatten und Bewegungen – aber es ist oftmals unklar, was mit diesem Begriff eigentlich gemeint ist. Zu oft ist er ein Kampfbegriff, der einen Gegner treffen oder vor einer zu erwartenden Entwicklung warnen soll, ohne dass dies mit konkreten Inhalten gefüllt ist. Darin zielt er auf Empörungsressourcen. In dieser Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge soll versucht werden, ein paar Anhaltspunkte zu geben, was sinnvollerweise mit Faschismus gemeint sein kann. Es sollen Stärken und Schwächen verschiedener Faschismustheorien skizziert werden. Zu wort kommt dabei der Autor Peter Bierl.

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Literaturhinweise

  • Roger Griffin: Faschismus. Eine Einführung in die vergleichende Faschismusforschung (2020)
  • Georgi Dimitroff: Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale (1935)
  • August Thalheimer: Über den Faschismus (1928)
  • Friedrich Pollock: Bemerkungen zur Wirtschaftskrise (1933)
  • Robert Paxton: Anatomie des Faschismus (2006)
  • Zeev Sternhell: Die Entstehung der faschistischen Ideologie. Von Sorel zu Mussolini (1999)
  • Stefan Breuer: Nationalismus und Faschismus. Frankreich, Italien und Deutschland im Vergleich (2005)

Zum Weiterhören

  • „Übertage“ Folge 120: Über Faschismus (Podcast.de | Youtube)
  • Interview mit Volkmar Wölk über die Faschismusanalyse von Zeev Sternhell [æ]

Kantine ‚Arditi‘

  • Zur Ankündigung der Kantine ‚Arditi‘
  • Vortragsankündigung von Peter Bierl

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02/2025 – Baustelle (◕‿◕) Prüfkörper

By wutpilger on 24. Februar 2025

Baustelle – das ist eine Zivilperson aus Ostdeutschland und eine Superheldin, die den Rock zerstört. Baustelle ist Techno, Gesang, Musical und eine große Inszenierung. Baustelle ist ein Solo-Musikrpojekt aus Weimar. Hinter Baustelle verbirgt sich Lui. Lui spielt außerdem zusammen mit Krischan in der Band Prüfkörper. Prüfkörper – das ist Punk mit krummen Takten. Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ widmet sich der Musik und portraitiert die beiden Projekte „Baustelle“ und „Prüfkörper“. Es geht um Punk und Techno, um Texte schreiben und Zerstörungswut, um eine Abrechnung mit Rock, um Härte und Humor, um Melodie und Rythmus, um Weimar und Tokyo.

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Musik: Baustelle – Interstellar || Prüfkörper – s/t

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01/2025 – Italienischer und russischer Futurismus

By wutpilger on 28. Januar 2025

Der Futurismus wandte sich gegen jede Form des Traditionalismus, trat ein für eine Befreiung der Worte und versuchte neue Formen sinnlicher Wahrnehmung zu etablieren. In Italien schlossen sich die Futuristen der faschistischen Bewegung an, während die russischen Futuristen im Zuge der Oktoberrevolution am Aufbau einer neuen Gesellschaft teilnehmen wollten.

Im November 2024 fand im Rahmen des Formats Kunst, Spektakel & Revolution eine drei-teilige Veranstaltungsreihe über den italienischen und russischen Futurismus statt. Die drei Referent:innen dieser Reihe – Irene Lehmann, Anke Hennig und Gunnar Hindrichs – kommen in dieser Sonderausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge miteinander ins Gespräch. Es geht um den Begriff der Avantgarde, um das Verhältnis von Avantgarde und Revolution, aber auch um das Verhältnis von Avantgarde und Konterrevolution, es geht um Technikbegeisterung und um die Präsenz des Neuen und des Fortschritts in der Kunst. Ein Schwerpunkt des Gesprächs liegt dabei auf musikalischen Formen des Futurismus.

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12/2024 – Italienischer Futurismus

By wutpilger on 22. Dezember 2024

Futurismus – das ist diejenige avantgardistische Kunstströmung, die um 1909 herum entstand, die sich vehement gegen jeden Traditionalismus wandte und eine umfassende Erneuerung der ganzen Kultur anstrebte. Und es ist diejenige künstlerische Bewegung, die sich der faschistischen Bewegung anschloss und die Nähe zum Führer des Faschismus, Benito Mussolini, suchte. Diese Radiosendung widmet sich dem italienischen Futurismus und will das Verhältnis von Avantgarde, Moderne und Faschismus in den Blick nehmen. Sie will das Widersprüchliche des Futurismus zu fassen kriegen und wie dies mit den Widersprüchen der Moderne überhaupt in Verbindung steht. Es soll um den historischen Kontext des Futurismus gehen – um eine Kritik des Futurismus, die aber Gründe dessen kennt, was am Futurismus gleichwohl faszinierend ist. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Klangexperimenten des Futuristen Luigi Russolo. Eine Sendung mit Irene Lehmann.

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11/2024 – Portugal 1974

By wutpilger on 25. November 2024

Am 25. April 1974 erklärte in Portugal die sogenannte Bewegung der Streitkräfte (MFA) den bis dahin herrschenden Diktator Marcelo Caetano für abgesetzt. Die MFA setzte sich an die Macht, um die Diktatur zu beenden und demokratische Wahlen zu ermöglichen. Was dem folgte war jedoch eine viel umfassendere Erschütterung des Bestehenden. Überall in Portugal begannen Arbeiterinnen und Arbeiter damit, ihre Interessen in die eigene Hand zu nehmen. Es entstanden Ansätze einer umfassenden Selbstverwaltung des ganzen gesellschaftlichen Lebens. Doch am Ende wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter in ihre passive Rolle zurück gedrängt und im Ergebnis fand Portugal seinen sozialdemokratisch geführten Weg in die Europäische Gemeinschaft.

Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ erzählt die Geschichte der portugiesischen Revolution von 1974. Ausgangspunkt ist das Buch „Portugal – Die unmögliche Revolution?“ von Phil Mailer, das kürzlich auf deutsch bei Edition Nautilus erschienen ist. Zu Wort kommen Felix Kurz, Anke Fusek und Christopher Zwi.

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Literatur & Verweise:

  • Dokumentation der Translib-Veranstaltungsreihe „Der Maulwurf und die Nelken. Krise und Revolution in Portugal“
  • Materialen zum PREC (1974/75)
  • Filmliste zur Nelkenrevolution (zusammengestellt von der Translib Leipzig)
  • Charles Reeve – Der wilde Sozialismus (Edition Nautilus)

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10/2024 – Weimar im August

By wutpilger on 29. Oktober 2024

Die aktuelle Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge erzählt vom Aufwachsen in Weimar (Thüringen). Es geht um die Provinzialität einer Kulturhauptstadt, um Politisierungserfahrungen, Szenekonflikte, Selbstmord und Polizeigewalt. Anlass war ein Talk mit Schorsch Kamerun im Rahmen der Reihe „Bevor wir Kippen“ auf dem Kunstfest Weimar. Zwischendurch funken auch Raoul Hausmann und die Punkbands PLENUM und Prüfkörper mit hinein. Weimar, du hattest so viele Chancen.

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09/2024 – Isaac Steinberg

By wutpilger on 23. September 2024

Isaac Nachman Steinberg war Rechtsgelehrter, Aktivist und Mitbegründer der Partei der Linken Sozialrevolutionäre in Russland. Er nahm aktiv an der Oktoberrevolution 1917 in Russland teil und war als Justizkommissar von Dezember 1917 bis März 1918 Teil der Koalitionsregierung, die Bolschewiki und linke Sozialrevolutionäre gemeinsam gebildet hatten. Schon bevor die Bolschewiki zur Verfolgung der linken Sozialrevolutionäre übergegangen waren, kritisierte Steinberg die Anwendung des Terrors und die Einrichtung der Tscheka durch die Bolschewiki. Im Rückblick auf die Oktoberrevolution entwickelte Steinberg das Konzept eines ethischen Sozialismus und das Prinzip einer revolutionären Gewaltenteilung. Dass Steinberg, die linken Sozialrevolutionäre und ihre spezifische sozialistische Ausrichtung heute weitestgehend vergessen sind, ist als Teil der Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts zu verstehen.

In dieser Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ sprechen Hendrik Wallat, Meggy Freckmann und Julian Meinelt über die Aktualität der Gedanken von Isaac Steinberg.

Musik: The Unternationale | Black Ox Orkestar | Dziga Vertov | Ekkehard Ehlers

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Literatur

  • Hendrik Wallat: Oktoberrevolution oder Bolschewismus. Studien zu Leben und Werk von Isaak N. Steinberg (2013, Edition Assemblage)
  • Isaak Steinberg: Gewalt und Terror in der Revolution. Das Schicksal der Erniedrigten und Beleidigten in der russischen Revolution (2024, Edition Anares)
  • Isaak Steinberg: Thesen zum Staat, in; Willy Birkenmaier (Hrsg.): Isaak Steinberg: Von Moskau nach Sidney (2001)
  • Isaak Steinberg: Der Platz des Anarchismus in der linken Volkstümlichkeitsbewegung, in: Ne znam – Zeitschrift für Anarchismusforschung Nummer 13 | Herbst 2022
  • Hendrik Wallat: Terror und Gewalt in der Revolution (Erweitertes Nachwort zu „Gewalt und Terror in der Revolution“, Kritiknetz)
  • Julian Meinelt, Meggy Freckmann: „Kreative Abtötung des Staates“. Über Isaac Steinberg, in: Eine Bewegung zur Befreiung des Individuums – Beiträge aus der Kantine ‚Sabot‘ zur Theorie und Geschichte des Anarchismus

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  • Interview mit Hendrik Wallat über Steinberg
  • Vortragsmitschnitt von der Kantine ‚Sabot‘

 

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08/2024 – CoBrA

By wutpilger on 26. August 2024

CoBrA war der Name einer internationalen Künstler-Gruppe, die von 1948 bis 1951 existierte – Copenhagen, Brüssel, Amsterdam. CoBrA war der Versuch, an die Avantgarde der Zwischenkriegszeit anzuknüpfen. Dies erforderte einen Bruch mit dem in der Nachkriegszeit etablierten Surrealismus. CoBrA orientierte sich an der Kunst von Kindern und Psychiatrisierten und opponierte gegen die abstrakte Moderne wie gegen den sozialistischen Realismus gleichermaßen. Bei all dem ging es um das Wiedererlangen einer Sprache für ein revolutionäres Begehren. CoBrA blieb ein Zwischenspiel, bevor die 1960er Jahre die Avantgarde noch einmal auf eine völlig andere Art und Weise aktualisierten.

Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge erzählt die Geschichte von CoBrA und versucht, einige ihrer Bilder hörbar zu machen. Zu Wort kommen Roberto Ohrt und Mikkel Bolt Rasmussen. Jonathan McNaughton sprach die Bildbeschreibungen. Julie, Lena und Ralf sprachen die CoBrA-Zitate. Musik: Kali Malone | Asger Jorn & Jean Dubuffet.

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Beschriebene Bilder

  • Constant – Fest der Traurigkeit (1949)
  • Carl-Henning Pedersen – People and Animals in a Landscape (1940-44)
  • Asger Jorn – Lockung (1960)
  • Asger Jorn – Le droit d’aigle (1950)

Literatur

Roberto Ohrt: Phantom Avantgarde. Eine Geschichte der Situationistischen Internationale und der modernen Kunst, Hamburg 1990.

Simon Ford: Die Situationistische Internationale. Eine Gebrauchsanweisung, Hamburg 2006.

Pierre Gallissaires (Hrsg.): Cobra. Nach uns die Freiheit!, Hamburg 1995.

Mikkel Bolt Rasmussen: After the Great Refusal. Essays on contemporary art, its contradictions and difficulties, Zero Books 2018.

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07/2024 – Tanz den Kommunismus

By wutpilger on 2. August 2024

Das Buch „Tanz den Kommunismus – Punkrock DDR 1980 bis 1989“ enthält 38 essayistische Portraits über Punkbands in der DDR, die dort unter den Bedingungen der Illegalität Musik machten und einen subkulturellen Ausdruck entwickelten. „Ihre Illegalität in der Totalität war konsequent. Der Arbeiter- und Bauernstaat hämmerte auf diese missratenen Kinder ein und beschnitt ihre Lust, sich frei zu entfalten. (…) Ihr Tumult war die befreiende Störung der sozialistischen Ordnung, ihr Pogo ein ‚Tanz den Kommunismus‘.“ (Gericke) Diese Sendung enthält ein Gespräch mit Henryk Gericke über sein Buch, geführt auf der Kantine „Zone“ in Chemnitz.

Musik: Letzte Diagnose – Agnes Kraus | Gefahrenzone – Stein auf Stein | Rosa Extra – Sofadecken Platzpatronen

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06/2024 – Reitbahnstraße 84

By wutpilger on 24. Juni 2024

Chemnitz ist nach Dresden und Leipzig die drittgrößte Stadt Sachsens. Aber wie viele andere ostdeutsche Städte hat Chemnitz ein eher provinzielles Image und ist geprägt von Deindustrialisierung, Bevölkerungsrückgang und Leerstand. Doch auch in einer Stadt wie Chemnitz finden Aufwertung und Stadtentwicklung statt – dies ist nicht zuletzt im Zuge des kommenden Kulturhauptstadtjahrs zu spüren. Eine – wenn auch inoffizielle – Wegmarke der Stadtentwicklung von Chemnitz war die Auseinandersetzung um das Hausprojekt in der Reitbahnstraße 84, das von 2007 bis 2010 existierte. Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ erzählt die Geschichte dieses Hausprojekts und ist dabei ein Lehrstück über die Integration radikaler Gesten. Zu Wort kommt Dominik Intelmann, der im August 2022 eine Stadtführung durchführte, in der er „Chemnitz von hinten“ aufzog.

Musik: Jens Ausderwäsche | Baumarkt | [Röferenzen] | AG Geige
Hinweis: Kantine ZONE | Vortrag von Dominik Intelmann auf der Kantine ZONE

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Chemnitzer Stadtgeschichte bei Wutpilger-Streifzüge:

  • Chemnitz von hinten (mit Dominik Intelmann)
  • Arbeiterbewegung und Anarchismus in Chemnitz

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05/2024 – Operaismus

By wutpilger on 27. Mai 2024

Der Operaismus war eine dissidente marxistische Theorieströmung in Italien. Gegen die staatstragende Ausrichtung von Partei und Gewerkschaft begannen die frühen Operaisten, eine Aufmerksamkeit für die Veränderungen der Arbeiterklasse und für verdeckte Klassenbewegungen zu entwickeln. Sie prägten den Begriff der „Klassenzusammensetzung“, entwickelten die Methode der „militanten Untersuchung“ und formulierten eine Kritik technischer Rationalität. Die Sendung skizziert Stärken und Schwächen dieser neomarxistischen Strömung und formuliert eine Kritik am „Postoperaismus“. In der Sendung kommen Christian Frings sowie Mario, Lorenzo und Dietmar zu Wort. Sie entstand im Nachgang zu einem operaistischen Netzwerktreffen in Halle. Musik: Giovanni Fontana, Gruppe Nuova Consonanza, Giuseppe Ielasi.

Die Sendung schließt die Wutpilger-Trilogie zu italienischer Bewegungsgeschichte vorläufig ab. Zur Trilogie gehören auch: 03/2024 – Senza Chiedere Permesso | 04/2024 – Insurrektionalismus.

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Ergänzendes Material

  • Steve Wright: Den Himmel stürmen (Einführung)
  • Den Himmel stürmen (Rezension)
  • Wildcat-Dossier zum Operaismus
  • Wildcat: Vom Schimpfwort zum Hype zum toten Hund?
  • Bodo Schulze: Autonomia – Vom Neoleninismus zur Lebensphilosophie (PDF)
  • Roberto Battaggia: Massenarbeiter und gesellschaftlicher Arbeiter

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04/2024 – Insurrektionalismus

By wutpilger on 29. April 2024

Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ widmet sich dem Insurrektionalismus. Insurrektionalismus leitet sich ab vom Begriff Insurrektion – übersetzt: Aufstand, Erhebung, Aufruhr. Manchmal wird der Insurrektionalismus auch „aufständischer Anarchismus“ genannt – es handelt sich um ein Konzept, das innerhalb des anarchistischen Milieus entwickelt wurde. Mario Cravallo rekonstruiert die Entstehung des Insurrektionalismus aus dem Ausgang der Autonomia und der 77er-Revolte in Italien. Es geht um die Methode des Aufstands, um Offensivtheorie und Affinitätsgruppen, um die Logik der Quantität und die Kritik der Gewerkschaften und um Widersprüche und Leerstellen des Insurrektionalismus.

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Ergänzendes Material:

  • Vortrag von Mario Cravallo beim Kantine-Festival

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03/2024 – Senza Chiedere Permesso

By wutpilger on 1. April 2024

Der Film Senza Chiedere Permesso („Ohne um Erlaubnis zu fragen“) von 2014 zeigt Lebenserinnerungen und Erfahrungen des FIAT-Arbeiters Pietro Perotti. Perotti hatte seit Ende der 1960er Jahre Betriebsversammlungen, Streiks, Protestaktionen und Demonstrationen bei FIAT in Turin mit einer Super-8-Farbfilmkamera dokumentiert. Er selbst hatte sich mit Grafiken, Stickern, Flugblättern und Aktionspuppen an diesen Auseinandersetzungen beteiligt. So zeigt der Film wichtige Erfahrungen der Bewegung der Autonomia in den 60er und 70er Jahren in Italien. Über den Film kommt Maximilian Hauer zu Wort, über die Klassenkämpfe im Italien der 60er und 70er Jahre spricht Christian Frings.

Es geht um Klassenkämpfe in Italien, um betriebliche Auseinandersetzungen bei FIAT, um die Bewegung der Autonomia, um Kampferfahrungen und Niederlagen. Nicht zuletzt geht es um den Beitrag des Films zu einer proletarischen Öffentlichkeit.

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Der Film Senza Chidere Permesso kann bei streeen.org gestreamt werden. Maximilian Hauer hat in der 8. Ausgabe des Magazins Kunst, Spektakel & Revolution einen Text über den Film veröffentlicht. Das Interview mit Maximilian Hauer findet sich in Rohform hier – das Gespräch mit Christian Frings hier. Musik: La Ballata de la FIAT | CCCP – Io sto bene.

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02/2024 – Spur der Steine

By wutpilger on 27. Februar 2024

Der Roman „Spur der Steine“ von Erik Neutsch (erschienen 1964 im Mitteldeutschen Verlag Halle) galt in der DDR als repräsentativ für die literarische Programmatik des Bitterfelder Weges. Das Buch handelt von den Konflikten in einem im Aufbau befindlichen Chemie-Werk bei Halle. Hintergrund ist die Einführung des „Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung“ in der DDR in den 1960er Jahren. Im Roman wird es so dargestellt, dass für diese neue Art der Produktion starr-hierarchische Planungsvorgaben hinderlich sind, dass es ein Verständnis für die Probleme auf allen Ebenen und die damit beschäftigten Menschen geben muss, dass die verschiedenen Ebenen in einem verstehenden Austausch miteinander stehen müssen. Die Stärke des Romans ist, dass die Konflikte gezeigt werden. Das Problem des Romans ist, dass er diese Konflikte harmonistisch auflöst. Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ stellt den Roman „Spur der Steine“ vor und lässt dabei auch den Germanisten Stephan Pabst und die Historikerin Renate Hürtgen zu Wort kommen.

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Ergänzendes Material:

  • Ausführliches Interview mit Stephan Pabst FRN | YT
  • Ausführliches Interview mit Renate Hürtgen und Bernd Gehrke FRN | YT
  • Ankündigung der Kantine „ZONE“

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01/2024 – Thomas Harlan

By wutpilger on 30. Januar 2024

Thomas Harlan war Autor und Regisseur. In seinen Filmen und Büchern hat sich Harlan immer wieder mit der Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus und der Shoa auseinandergesetzt. Thomas Harlan – das war einer, für den die Vergangenheit keine Vergangenheit gewesen ist und der sich nicht anpassen konnte ans Verdrängen, Verschweigen, Einfach-weiter-Machen. Nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte – er war der Sohn Veit Harlans, Regisseur des antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“. Wenn Thomas Harlan bekannt ist, dann für sein filmerisches Werk, insbesondere den Film „Wundkanal“. Selten besprochen hingegen wird sein literarisches Werk. Seine Romane „Rosa“ und „Heldenfriedhof“ beschäftigen sich mit den Vernichtungsaktionen der Nazis in Polen. Diese Ausgabe der Sendereihe „Wutpilger-Streifzüge“ setzt sich mit Harlans „Täterliteratur“ auseinander.

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Die Sendung basiert auf Interviews, die im Januar 2023 auf der Tagung „Thomas Harlans Täterliteratur“ im Literaturforum des Brecht-Hauses in Berlin geführt wurden. Zu Wort kommen Chris Wilpert, Clemens Böckmann, Michael Farin, Christoph Schneider, Sara Berger und Daniela Henke. Zu hören ist ein Auszug aus einer Lesung aus „Heldenfriedhof“ von Robert Stadlober. Die Auszüge aus „Rosa“ sprach Tina Klatte. Die Sendung enthält einen O-Ton aus der Dokumentation „Wandersplitter“ von Gabriele Voss und Christoph Hübner. Die Sendung entstand in Zusammenarbeit mit Lilli Helmbold. Musik: Massicot. Continue reading „01/2024 – Thomas Harlan“

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12/2023 – Hamburger Aufstand (1923)

By wutpilger on 31. Dezember 2023

Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge behandelt einen „Aufstand mit Absage“ – den Hamburger Aufstand von 1923. Im Krisenjahr 1923 wähnten KPD und Komintern die Zeit reif für einen weiteren weltrevolutionären Anlauf, der dieses mal von Deutschland ausgehen sollte, um die Oktoberrevolution aus ihrer Isolation zu befreien. Doch verschiedene Faktoren führten zur Absage des „deutschen Oktober“. Nur in Hamburg kam es dennoch zum Aufstandsversuch. Die beiden Historiker Knud Andresen und Marcel Bois sprechen über Hintergründe und Folgen des Hamburger Aufstands.

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Links zum Thema: Continue reading „12/2023 – Hamburger Aufstand (1923)“

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11/2023 – Kultur als Kitt

By wutpilger on 28. November 2023

„Kultur ist der Kitt“ – dieser Satz von Claudia Roth ist der Ausgangspunkt dieser Radiosendung. Es soll darum gehen, was der Begriff der Kultur genauer heißt und welche Bedeutungsebenen darin enthalten sind. Es geht um eine Kritik der Kultur als Kitt, die gleichzeitig Kultur als solches nicht verwerfen möchte. Dazu hört ihr einen Vortrag mit dem Titel „Kultur als Theater um die Subvention oder Subversion„. Dieser Vortrag war die Eröffnung einer Veranstaltungsreihe, die derzeit im Infoladen im Conne Island stattfindet. Die Radiosendung möchte auf die Veranstaltungen dieser Reihe neugierig machen.

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09/2023 – TSVEYFL

By wutpilger on 26. September 2023

„Der Anarchismus ist tot – es lebe der Anarchosyndikalismus!“ Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge stellt die dissensorientierte Zeitschrift TSVEYFL vor. Es geht um das Erbe des Anarchismus und um das Scheitern der anarchistischen Bewegung. Es geht um die Frage, was den Anarchosyndikalismus vom Anarchismus unterscheidet. Es geht um die Befreiung des Individuums und um das Verhältnis von Individuum und Kollektiv.

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08/2023 – Chemnitz II

By wutpilger on 30. August 2023

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Chemnitz zu einer wichtigen Industrie- und Handelsstadt. Der Industrialisierungsschub führte auch zu einer Zunahme von Arbeitskonflikten und Streiks – Chemnitz wurde zu einer Hochburg der sozialistischen Arbeiterbewegung. Am 1. August 2023 fand im Rahmen des Kantine-Festivals eine Stadtführung durch Chemnitz statt, die sich auf die Suche nach Spuren der Arbeiterbewegung und des Anarchismus begab. Dabei ging es u.a. um den Verlauf einzelner Streikbewegungen und das Wirken von Johann Most, der in Chemnitz die „Freie Presse“ aufbaute und für einige Furore sorgte. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge enthält Auszüge aus dieser Stadtführung. | Siehe auch: Wutpilger Streifzüge – 09/2022 – Chemnitz von hinten.

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07/2023 – Kantine ‚Sabot‘

By wutpilger on 24. Juli 2023

Der Anarchismus ist ein wichtiger Strang der modernen Arbeiterbewegung und er übt ganz gegenwärtig eine Anziehung auf jene aus, die sich mit den herrschenden Verhältnissen nicht abfinden wollen. Vom 31. Juli bis zum 05.August 2023 findet in Chemnitz das Kantine-Festival statt. Unter dem Titel Kantine ‚Sabot‘ finden in dieser Woche Vorträge, Workshops und Diskussionen statt, die sich mit der Theorie und Geschichte des Anarchismus auseinandersetzen. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge will auf die Kantine ‚Sabot‘ neugierig machen. Sie enthält ein ausführliches Interview von Radio T mit drei Mitgliedern des Orga-Teams des Kantine-Festivals. Außerdem ist ein Gespräch mit Hendrik Wallat über den russischen Sozialrevolutionär Isaac Steinberg zu hören.

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