Der fragmentierte Körper, der Körperpanzer, der innere Schlamm, Männlichkeit und Gewalt, der Hass auf die Frauen, die Vergewaltigung – dies alles sind Stichworte eines Buches, das vor über 40 Jahren erschienen ist. Im Jahr 1977 veröffentlichte Klaus Theweleit den ersten Band seines Buches „Männerphantasien“. Untertitel: „Frauen, Fluten, Körper, Geschichte“. Im Jahr 1978 folgte der zweite Band von Männerphantasien, hier der Untertitel: „Männerkörper. Zur Psychoanalyse des Weißen Terrors“. In diesem Buch analysiert Theweleit die Literatur der Freikorps-Soldaten, die nach dem 1. Weltkrieg zur Niederschlagung von Arbeiteraufständen eingesetzt wurden. Es handelt sich um ein Milieu von Männern, die im Kaiserreich sozialisiert wurden, deren Lebensweg entscheidend von der Erfahrung des Kriegs geprägt wurde und die nach dem 1. Weltkrieg keinen Weg in das zivile Leben zurückfanden. Ein bestimmter Bezug auf soldatische Männlichkeit und Frauenhass sind entscheidende Motive dieses Milieus. Klaus Theweleit analysiert die Äußerungen dieses Milieus auch im Hinblick auf die Vorgeschichte des Nationalsozialismus. Im Jahr 2019 hat der Verlag „Matthes und Seitz“ eine Neuauflage von „Männerphantasien“ veröffentlicht. Aus diesem Anlass war Klaus Theweleit am 3. Dezember 2019 in der Berliner Volksbühne zu Gast. In dieser Sendung hört ihr den Mitschnitt des damaligen Gesprächs mit Klaus Theweleit. Das Gespräch führte Margarita Tsomou.
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