Chemnitz gilt als ostdeutsche Verlierer-Stadt. Wie viele andere ostdeutsche Städte war Chemnitz in der Wendezeit von Deindustrialisierung betroffen und hatte hohe Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. 2018 geriet Chemnitz in die Schlagzeilen, als dort über mehrere Tage hinweg rechtsradikale Großdemonstrationen stattfanden und es teils zu heftigen Ausschreitungen kam. Im Jahr 2025 wird Chemnitz die Kulturhauptstadt Europas sein, wovon sich die Stadt Investitionen erhofft und im Blick der Weltöffentlichkeit stehen wird. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge widmet sich Aspekten der Chemnitzer Stadtgeschichte, die allgemein weniger bekannt sind. Es geht um Chemnitz als eine Hochburg der Arbeiterbewegung; um Chemnitz im Nationalsozialismus und in der DDR; um Chemnitz in der Wendezeit. Worauf bezog sich die DDR, als sie Karl-Marx-Stadt zu einer prestige-trächtigen Stadt auserkor? Welche Utopien und Missverständnisse prägten die Diskussionen in der Stadt im Zuge des Umbruchs von 1989? Zu hören sind Auszüge aus einer Stadtführung, die der Humangeograph Dominik Intelmann im August 2022 im Rahmen des Kantine-Festivals in Chemnitz gegeben hat.
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[…] Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Chemnitz zu einer wichtigen Industrie- und Handelsstadt. Der Industrialisierungsschub führte auch zu einer Zunahme von Arbeitskonflikten und Streiks – Chemnitz wurde zu einer Hochburg der sozialistischen Arbeiterbewegung. Am 1. August 2023 fand im Rahmen des Kantine-Festivals eine Stadtführung durch Chemnitz statt, die sich auf die Suche nach Spuren der Arbeiterbewegung und des Anarchismus begab. Dabei ging es u.a. um den Verlauf einzelner Streikbewegungen und das Wirken von Johann Most, der in Chemnitz die „Freie Presse“ aufbaute und für einige Furore sorgte. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge enthält Auszüge aus dieser Stadtführung. | Siehe auch: Wutpilger Streifzüge – 09/2022 – Chemnitz von hinten. […]
[…] Chemnitz von hinten (mit Dominik Intelmann) […]